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Absalom brennt

Papa, Papa, wo bist Du? BABBA…! Siehst Du mich denn nicht?

Bin ich denn nicht gemacht zu Deiner Ehre? Hast Du mich nicht gezeugt? Absalom – Abu Salem – hast Du mich genannt. Sohn des Friedens hast Du mich genannt – und doch brennt ein Feuer in mir. Ein Feuer, das mich verzehrt. Ein Feuer, das Dich verzehren will, uns alle verzehren will.

Papa, Papa, BABBA! Siehst Du mich?

War ich nicht gemacht zu Deiner Ehre? Habe ich nicht gerächt, Tamar, Tamar, Tamuschka, meine Schwester – Deine Tochter?

Papa, Papa, BABBA! Siehst Du mich?

Ich habe doch so viel für Dich gearbeitet. Warum kamst Du nicht zu meinem Fest?

Papa, Babba!

Warum wolltest Du nicht mit mir feiern?

Babba, Papa! Nun brenne ich.

Ich bin verworfen. Dein Gefäß, so schön, so schön, so angesehen, es liegt in Scherben. Ein Feuer brennt in mir, verschlingt mich, verschlingt Dich. Will uns alle verschlingen.

Papa, Papa, BABBA! Siehst Du mich?


Mein Sohn! Mein Sohn! Mein Sohn! Mein Sohn! Mein Sohn! Mein Sohn! Mein Sohn! Mein Sohn!

Achtmal rief David seinen Sohn. Achtmal. Zu spät. Fast zu spät. Als Absalom schon tot war – so erzählt die Legende – rief er sieben Mal „Mein Sohn!“. Sieben Mal, um ihn aus den sieben Tiefen der Hölle zu holen und einmal noch, um ihn in den Himmel zu versetzen.


Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut und nichts ist verwerflich, was mit Danksagung wird, denn es wird geheiligt durch das Wort Gottes und Gebet. (1. Tim 4)

Absalom, der Verworfene wurde durch das Wort seines Vaters geheiligt.


Dieser Text ist entstanden in unserer Haverim-Zeit, in der wir den Vers studieren: „Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut und nichts ist verwerflich, was mit Danksagung wird, denn es wird geheiligt durch das Wort Gottes und Gebet.“

Ich habe mich gefragt, was es bedeutet geheiligt zu sein und wie etwas geheiligt werden kann. Dies ist mein Midrasch, meine Auslegung dazu. Die Geschichte von Absalom erzähle ich ausführlich in meinem Buch.