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Das Versteckspiel

Erinnere Dich einmal zurück an Deine Kindheit. Versetze Dich zurück in die Momente, wo Du von anderen in Stich gelassen wurdest – und dann lese diese Geschichte:

Das Versteckspiel
Rabbi Baruchs Enkel, der Knabe Jechiel, spielte einst mit einem anderen Knaben Verstecken. Er verbarg sich gut und wartete, dass ihn sein Gefährte suche. Als er lange gewartet hatte, kam er aus dem Versteck; aber der andere war nirgends zu sehen. Nun merkte Jechiel, dass jener ihn von Anfang an nicht gesucht hatte. Darüber musste er weinen, kam weinend in die Stube seines Großvaters gelaufen und beklagte sich über den bösen Spielgenossen. Da flossen Rabbi Baruch die Augen über, und er sagte: „So spricht Gott auch: ‚Ich verberge mich, aber keiner will mich suchen.’“

aus Martin Buber: Die Erzählungen der Chassidim, S. 191
Manesse Verlag, gebunden, 848 Seiten, Eur 26,90
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