Für die alten Babylonier begann die Welt so**: Die Kinder tobten durch das Haus und noch nicht einmal im Wohnzimmer des Vaters bändigten sie sich. Weder am Tag noch an der Nacht fand er Ruhe und wollte seine Kinder morden. Damit beginnt eine bestialische Horrorgeschichte, die den Auftakt bildet für eine Welt voller Gewalt und Schrecken.
Vor noch nicht allzu langer Zeit, hieß es: Kinder soll man sehen, aber nicht hören. Heute wird ein Buch zum Weltbestseller*, dass genau das ausdrückt: Ich will meine Ruhe haben. Seite um Seite ergeht sich in wüsten Beschimpfungen über das Kind, das nicht einschlafen will.
Müssen wir von unseren Kindern genervt sein und sie verwünschen? Vor einiger Zeit habe ich ein Gegenbuch dazu entdeckt: Sohntage. Dieses Buch wäre es wert, ein Weltbestseller zu werden.
Philip Waechter erzählt in Sohntage – und man darf sicher auch Tochtertage dazu sagen – vom beinahe unglaublichen Glück, Vater zu werden. Dieses tut er auf bekannt waechtersche, unübertreffliche Weise. Er klammert die unangenehmen Dinge wie das Wickeln, die Rote-Beete-Schlacht oder die unausweichlichen Babyschwimmenkurse und Sandkastengespräche nicht aus. Er verschweigt nicht die schlaflosen Nächte und trotzdem berührt Waechter mit seinen Illustrationen, wie man schöner vom Glück, Vater zu werden, nicht erzählen kann.
Sicher: Kinder zu erziehen ist eine schwierige Sache, aber wir müssen es nicht mehr machen wie die alten Babylonier. Wir können sie lieben und wir können ihnen Grenzen aufzeigen. Wie das gelingen kann, ist in folgenden Erziehungsratgeber beschrieben, die ich für die Besten halte, die es z.Zt. gibt.
Und natürlich sind diese Gedanken auch Teil meines Buchprojektes Kinder sind keine Hunde.
[br]
Philip Wächter
Sohntage
Beltz & Gelberg
Eur 9,95
Annette Kast-Zahn:
Jedes Kind kann Regeln
lernen
GU
Eur 17,99
Steve Biddulph:
Geheimnis glücklicher Kinder
Heyne
Eur 8,99
Gary Chapman:
Die 5 Sprachen der Liebe
für Kinder
Francke
Quellenangaben:
* Verd**te Sch**e, schlaf ein (Go the F**k to Sleep) von Mansbach, Adam, DuMont
** „Es kamen zusammen die Brüder, die Götter,
Zu stören Tiâmat durch ungeordnetes Treiben.
Sie verwirrten tatsächlich Tiâmats Gemüt,
Da sie tanzend umhersprangen inmitten der
Himmelswohnung.
25 Sie dämpften ihr Geschrei nicht einmal inmitten des
Apsu.
…
Apsu tat seinen Mund auf,
Mit lauter Stimme sprach er zu Tiâmat:
«Unerträglich ist mir ihr Verhalten.
Tagsüber kann ich nicht ruhen, nachts kann ich nicht
schlafen.
Ich will sie vernichten, um ihrem Treiben ein Ende zu
machen.
40 Stille soll herrschen, damit wir schlafen können!»“
ENÛMA ELÎSCH – der mesopotamisch-altbabylonische Schöpfungsmythos nach der Übertragung aus dem Akkadischen ins Französische von Paul Garelli und Marcel Leibovici in: La naissance du monde Paris 1959
André Springhut
Bereishit
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