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Müssen wir Halleluja schreien?

Was es bedeutet, einen Glauben wie ein Senfkorn zu haben

Raise a Halleluja – louder than my unbelief! Eine Zeile eines Liedes einer CD, die ich gerade wieder und wieder höre. Aber kommt es auf die Lautstärke meines Glaubens an? Musste Jesus schreien, um den Sturm zu stillen? Laut werden, um die Berge zu bewegen?

Was sind die Berge, die Jesus bewegt – die Stürme, die Er stillt? Es sind die Dinge, die sich uns so sehr in den Weg stellen, dass wir sie nicht übersehen können. Wie kleine, ungezogene Kinder ziehen sie unsere ganze Aufmerksamkeit auf sich. Ängste, die sich zu riesig-großen Monstern auftun. Sorgen, die uns ganz und gar in Beschlag nehmen. Verzweiflung, die uns jede Hoffnung raubt.

Muss Jesus mit ihnen um die Wette beten? Muss Er gegen sie in eine gewaltige Schlacht ziehen? Und wenn Jesus nicht – warum sollten wir?

Wenn wir nur einen Glauben so groß wie ein Senfkorn hätten – wir könnten die Stürme stillen – und die Berge ins Meer versenken. Glauben ist ein Überzeugtsein von Dingen, die wir nicht sehen. Und hier ist das Geheimnis des Glaubens verborgen. Die Stürme und Berge machen so unausstehlich auf sich aufmerksam, dass wir kaum an ihnen vorbeischauen können.

Aber Hunde, die bellen, beißen nicht. Und nur weil jemand laut ist, muss er noch lange nicht recht haben. Und wer eine große Show von Stärke abzieht, ist in Wirklichkeit oft nur winzig und klein.

Unser Glaube muss nicht lauter als unsere Angst sein. Zu glauben bedeutet, die Wahrheiten Gottes über unser Leben zu sehen und von ihnen überzeugt zu sein – vielleicht auch nur leise und zaghaft – auch wenn die Angst, Sorgen und Verzweiflung wie Riesen vor uns stehen.

Und wie eine winzig kleine Nadel, die man lieber nicht im Heuhaufen verliert, die Luft aus einem aufgeblasenen Tier entlässt und ein einziges Streichholz eine ganze Nacht zum Erleuchten bringt, so ist das, was wir von Herzen glauben, stärker als das, was sich uns lauthals aufdrängt.

Quellenangaben

Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so könnt ihr sagen zu diesem Berge: Heb dich dorthin!, so wird er sich heben; und euch wird nichts unmöglich sein. Mt 17,20

Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht. Heb. 11,1