Henoch, der Eingeweihte
Euch aber habe ich Freunde genannt; denn alles, was ich vom Vater gehört habe, habe ich euch kundgetan. Johannes 15,15
Lange habe ich mich von meinem Englisch-Fehler täuschen lassen: Henoch wird im Englischen mit »initiated« übersetzt, was ich fälschlicherweise irgendwie mit »Mit ihm hat es angefangen« übersetzte. Aber auch wenn ich das Anfangen liebe, hat es in Bezug auf Henoch keinen Sinn gemacht. So wurmte es mich, dass ich zum ersten Mal mit einer Namensbedeutung nichts weiter verknüpfen konnte. Dann stolperte ich darüber, dass »initiated« ja viel mehr »eingeweiht« heißt – und der Name wurde Programm: Henoch, der Eingeweihte.
Henoch ist der Mensch, der Gott gefällt. Nicht nur hat Gott ihn vor dem Tod bewahrt und ihn entrückt. Er hat ihn in seine Pläne eingeweiht, so wie er sie mit einem Freund teilt, und machte Henoch zum ersten Propheten der Menschheit. Das Wort Gottes überliefert uns zwei seiner prophetischen Handlungen: Er nannte seinen Sohn Methusalem – »wenn er stirbt, wird das Gericht kommen«. Er konfrontierte seine Mitmenschen auf das Drastischste mir ihrer Gottlosigkeit und führte ihnen das Gericht Gottes vor Augen:
»Siehe, der Herr kommt mit seinen vielen tausend Heiligen, Gericht zu halten über alle und zu strafen alle Menschen für alle Werke ihres gottlosen Wandels, mit denen sie gottlos gewesen sind, und für all das Freche, das die gottlosen Sünder gegen ihn geredet haben. Diese murren und hadern mit ihrem Geschick; sie leben nach ihren Begierden und ihr Mund redet stolze Worte, und um ihres Nutzens willen schmeicheln sie den Leuten.« Judas 14+15
Das prophetische Wort Henochs erfüllte sich genau so: Sieben Tage nach dem Tode Methusalems begann die Sintflut, die alles zerstörte.