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photo: Wald unter Wasser (c) zabalotta / photocase.com Heute im Gottesdienst ging es um den Sumpf. Um das Versumpfen. Ein ehemaliger Alkoholiker gab sein Zeugnis, wie er den Weg aus seinem Sumpf fand, zurück ins Lebens.

Aber was macht einen Sumpf aus? Der Sumpf scheint uns als ein düsterer Ort voller Gefahren, Mücken, und in einigen Ländern sogar voller Krokodile. Ein Sumpf ist ein Ort, in den man versinkt und versumpft. Aber ist das Negative das Bezeichnende für den Sumpf? Geht es beim Versumpfen darum, dass wir uns im Negativen verstricken und letztlich verschlungen werden?

Ein Sumpf ist ein Ort, an dem es zu viel Wasser gibt. Wasser ist etwas, das Leben bringt. In der Bibel ist es ein Symbol für das Leben im Heiligen Geist, für das Gute, das Gott und schenkt. Seine Kraft. Seine Heilungen. Sein Leben.

Wenn das Gute in unser Leben fließt, aber es dort stehen bleibt, dann läßt das Wasser unser Leben versumpfen. Dieser Sumpf ist am Anfang gar nichts Negatives, sondern ein zuviel des Guten. Wir müssen das Wasser abfließen lassen.

Wenn ein Mensch zuviel des Guten hat, dann ist es für ihn zur Selbstverständlichkeit geworden. Es ist so normal für ihn geworden, dass er es gar nicht mehr bemerkt. Es ist nur noch ein Grund zur Beschwerde geworden, wenn es einmal nicht mehr oder nicht in der gewohnten Qualität da ist. Da nistet sich dann ein Geist des Nörgeln und der Undankbarkeit ein.

Oder er wird dessen überdrüssig. Was er jeden Tag hat, wirft er leichtfertig von sich. Er setzt auf das Spiel, was er nicht zu schätzen weiß.

Am Ende wächst sich der Geist des Nörgeln und der Undankbarkeit so weit aus, dass ein Ekel in ihm entsteht. Ein Ekel vor dem Leben, vor dem Essen.

Ein Sumpf ist ein Ort voller Gefahren, voller krankheitsübertragender Mücken und verschlingender Krokodile. Ein Ort, an dem ein Mensch versinkt und versumpft.

Das Wasser muss aus dem Sumpf abfließen. Je mehr Wasser hineinfließt, desto mehr Wasser muss herausfließen. Das Gute, das wir empfangen, kann auf zwei Wegen aus unserem Leben herausfließen: als Dank an Gott und als Tat an unseren Mitmenschen.

Wir brauchen eine Grundhaltung der Dankbarkeit in unserem Leben. Das, was wir haben, ist ein Geschenk an uns und nicht etwas, was uns zustünde oder worauf wir Anspruch hätten.

Wir sind als Verwalter, als Besitzer, aber nicht als Eigentümer in diese Welt gestellt. Das Gute, das wir empfangen haben, sollen wir weitergeben. Aus einem Sumpf soll ein Fluss des Guten für unsere Umwelt werden. Da geht es nicht zuerst und immer um unser Geld, sondern zuerst um unsere Zuwendung, unsere Ermutigungen, unsere guten Worte, unsere kleinen und großen Hilfen für andere.

Ein Fluß des Guten zu sein, ist etwas Alltägliches. Etwas, das einfach so aus uns herausfließt, ohne das wir es groß bemerken. Als Jesus das Weltgericht spricht, da bemerkten die Einen gar nicht, wieviel Gutes sie getan haben. Ein Fluß des Guten zu sein, ist ein Lebensstil.

Aber was, wenn wir doch zu versumpfen drohen? Ist das ein liebender Gott, der uns versinken lässt? Oder ist das ein liebender Gott, der dann Dürre in unser Leben bringt, damit der Sumpf austrocknet?

Das Tote Meer ist deshalb tot und so versalzen, weil immer nur Wasser hineinfließt, ohne dass es einen Abfluss gibt.

Diese Worte sind wahr für alle Zeiten. Es braucht dazu keine besondere prophetische Erkenntnis – und doch glaube ich, dass diese Worte besonders für die nächsten Wochen gemeint sind. Ein prophetisches Wort spricht davon, dass Gott seine Boten aussendet, um seine Güte zu zeigen. Die Boten Gottes sind seine Engel, aber es sind nicht nur seine Engel. Es sind auch und vielleicht sogar vor allem die Menschen, die in diese Welt gestellt sind und sich von Gott senden lassen. Immer und in den nächsten Wochen bist Du in diese Welt gestellt, um Menschen Gutes im Alltag zu tun. Bist Du bereit?


photo: Wald unter Wasser (c) zabalotta / photocase.com