Heute war ein Tag, an dem ich Jesus zweimal mit einem Superhelden verglichen habe. Das liegt wohl an meiner Vorliebe für Superhelden-Filme. Batman, Spiderman, X-Men, Hancock, Fantastic Four und wie sie alle heißen. Sicher ist es verkürzt zu sagen, dass Jesus ein Superheld ist, aber Jesus ist auch das: ein Mensch mit übernatürlichen Kräften. Mit Superkräften. Er heilte alle Menschen, die ihm begegneten. Er konnte in das Leben von Menschen hineinschauen.
Nun, einige sind jetzt schon dreimal aus diesem Post ausgestiegen. Aber doch stellt sich hier eine wichtige Frage: Wie gehen wir damit um, wenn wir über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügen? Dabei geht es ja nicht nur um Übernatürliches, sondern auch um Fähigkeiten wie das überzeugende Reden. Wie setzen wir das, was wir können zum Guten ein und nicht zum Bösen? Die deutsche Geschichte ist ja ein Beispiel dafür, wie die Kunst der Rede ein ganzes Volk in das Verderben riss.
Wie erkennen wir, ob jemand seine Fähigkeiten zum Guten oder zum Bösen einsetzt? Oft wird man das von außen kaum erkennen können. Zwei Menschen können das Gleiche tun und doch ganz verschieden sein. Das, was wir tun, kann sehr fromm und gut aussehen und es kann genau das sein, was wir tun sollen – und doch kann es furchtbar daneben sein. Manchmal weiß nur Gott, wenn wir falsch liegen – und wir selbst, wenn wir unser Herz zur Ruhe brächten und der inneren Stimme zuhörten.
Deshalb ist die Geschichte von der Versuchung Jesu in der Wüste so etwas Besonderes. Es ist ein Moment, der alles verändert hat. Jesus war ein Mensch mit Superkräften. Er war einer, dem nichts unmöglich war – und dann kommt jener Moment, an dem er 40 Tage in der Wüste war und gefastet hatte. Und es hungerte ihm, heißt es, er war am Rande seiner Kräfte. So wie wir in unserem Leben manchmal an den Rand unserer Kräfte kommen und nicht mehr weiter wissen.
Wie würdest Du in so einer Grenzsituation handeln? Wenn Du in Not bist, vielleicht weil Dir Geld fehlt und jetzt bist Du einer, der gut reden kann und Menschen überzeugen kann, Dir Geld zu geben? Vielleicht bist Du jemand, der Menschen mitreißen kann.
Jesus war so einer. Er konnte das. Er konnte aus Steinen Brot machen. Und das war, worin ihn der Hinderer versuchte. Jesus sollte seine Fähigkeiten einsetzen, um seine eigenen Ziele zu verfolgen, um sich einen kleinen Vorteil zu verschaffen.
Es war dieser Moment, der alles veränderte. Dieser eine Moment, in dem Jesus alles vermasseln hätte können. Es war dieser Moment, der einen Unterschied setzte zwischen Jesus und so vielen anderen Helden, Superhelden, Gurus und besonderen Menschen.
So wie Jesus werden wir immer wieder in Situationen geführt, in denen wir hungern und hin und wieder haben wir die Gelegenheit, eine illegale Abkürzung aus dieser Not zu nehmen, indem wir unsere Fähigkeiten zu unserem eigenen Vorteil einsetzen. Die Frage ist: Bist Du bereit auf den richtigen Moment zu warten, wenn Gott sagt: „Jetzt darfst Du“? Eine schmerzvolle Situation auszuhalten?
Das ist vielleicht der ganze Unterschied zwischen einem Menschen, der unter die Dornen sät und einem der viel Frucht bringt. Zwischen einem, der zuerst nach dem Reich Gottes trachtet und einem der sich in den täglichen Sorgen verliert. Zwischen einem, bei dem alles vergänglich ist und einem, der etwas Bleibendes schafft.
Was für ein Mensch willst Du sein?
Die gute Nachricht dabei ist: Jesus ist unser Vorbild. Wenn es ihm gelungen ist, der Versuchung standzuhalten, so können wir ihm darin folgen. Und weiter: Jesus ist nicht das unerreichbare Idol. Er ist nicht die Ikone, die wir anbeten sollen. Er ist einer, dem wir es nachtun sollen. Wir sollen größere Dinge tun als er. Mache Dein Leben zu einem Moment, der alles verändert.
Jetzt bist Du dran: Setze das, was Du kannst, nicht für Deinen eigenen kleinen Vorteil ein. Warte auf den Moment, an dem es dran ist zu handeln. Und verändere diese Welt vielleicht für immer.