Ich habe es mindestens dreimal erlebt, wie Menschen von Nahrungsmittelallergien frei geworden sind. Diese Male geschah es durch die Anwendung eines Bibelwortes: „… ihr werdet die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch frei machen“ (Johannes 8,32). Wenn wir entdecken und verstehen, was das Wort Gottes über Nahrungsmittelallergien sagt, werden wir sehen, dass wir Lügenkonstrukten aufgesessen sind und die Lügen werden entlarvt. Das muss nicht unmittelbar beim ersten Lesen und Hören geschehen, sondern manchmal ist das Wort Gottes wie eine Zeitbombe: Durch diese Worte wird eine Zeitbombe aktiviert, die das Gefängnis von Lügen und Allergien zu einem späteren Zeitpunkt aufsprengt. Die nun folgenden Worte sind wie ein Rostlösemittel, das einziehen und wirken muss, damit später etwa durch ein Gebet die „festgefressene Schraube“ gelöst wird. Das Wort Gottes ist immer wahr: „Geduld aber habt ihr nötig, damit ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt.“ Hebräer 10,35. Das meint nicht ein Vertrösten auf einen immer späteren Zeitpunkt. Das meint, dass etwas zum richtigen Zeitpunkt geschehen wird.
Das grundlegende Wort ist: „Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, was mit Danksagung empfangen wird; denn es wird geheiligt durch das Wort Gottes und Gebet.“ 1. Timotheus 4,4-5
Das bezieht sich direkt auf das Essen. Die Wahrheit ist, dass alles, was Gott geschaffen hat, gut ist. Sei es Milch, Honig, Weizen, Zitronen, Nüsse, Käse, Eier, Fisch oder Fleisch. Das alles sollen wir essen können, ohne dass es uns schadet und quält. Vielleicht wirst Du im Moment von einer Lüge beherrscht, so dass es Dir nicht möglich ist, alles das zu essen. Jetzt kannst Du aber beginnen, dieses Wort, diese Wahrheit neben die Lüge zu stellen: Alles, was Du mit Dankbarkeit isst, ist gut und bekömmlich für Dich. Deswegen sollst Du nicht jetzt gleich das essen, was einen Allergieschock bei Dir löst. Du sollst vor allem zusehen und erwarten, wie die Wahrheit die Lüge auflöst.
Alles ist gut und bekömmlich, was Du mit Danksagung isst. Was immer es ist. Es geht mir nicht darum, Extrembeispiele zu diskutieren, ob Du Gift oder Außergewöhnliches essen kannst, sondern dass Du das essen kannst, was in unserer westlichen Kultur normalerweise auf den Teller kommt. Alles das ist gut, wenn Du es mit Danksagung isst. Als ich das jemanden zum ersten Mal gesagt habe, ganz am Anfang meines Christseins, habe ich einfach gesagt: „Bete vor dem Essen. Danke für das Essen.“ 2-3 Wochen später hat er sich taufen lassen und konnte von dann an alles essen. Das Tischgebet ist ein Ausdruck der Dankbarkeit. Prüfe Dein Leben: Bist Du dankbar für Dein Leben und Deinen Reichtum? Bist Du dankbar darüber, dass Du überhaupt etwas zu essen hast? Dankbar, dass Dein Essen nicht eintönig ist, sondern dass Du einkaufen kannst und Dein Essen aus einer reichen Vielfalt aussuchen kannst? Oder bist Du immer noch wie ein kleines Kind, das ständig am Essen herumnörgelt, was immer es gibt? Wenn Du undankbar ist und das Essen damit letztlich ablehnst, trainierst Du Deinen Körper darin das Essen abzulehnen. Manchmal verselbständigt sich diese Ablehnung in einer Allergie, die Du dann nicht mehr kontrollieren kannst. Wenn das so ist, dann fange heute ein neues Trainingsprogramm an: Bitte Gott um Vergebung für Deine Undankbarkeit und übe die Dankbarkeit neu ein: Danke für alles das Essen, was Du bekommst. Und wenn es gerade nur sehr wenige Lebensmittel sind, die Du verträgst, dann höre auch damit auf, Dich deswegen zu beschweren. Sei dankbar für das Wenige, was Du verträgst. Sei dankbar überhaupt für den massiven Reichtum, dass Du lebst, Du ein Bett hattest, die Heizung anmachen konntest. Für alles, was Du an Deinem Körper gesund und ohne Schmerzen bewegen kannst. Stelle Deine Dankbarkeit für alles, was Du hast neben die Lüge, dass Du bestimmte Sachen nicht vertragen kannst und erwarte, warte, wie die Wahrheit die Lüge auflöst.
Die Wahrheit ist, dass wir uns seit Jahrtausenden in einer Auseinandersetzung befinden um das, was wir essen dürfen und was nicht. Was früher als religiöse Speisegebote auftrat, hat heute ein neues Gewand bekommen, das mehr oder weniger religiös herüberkommt. Sei es die grundsätzliche Frage, ob man Fleisch essen darf oder nicht, ob man Käse essen darf oder nicht, ob man einen Apfel pflücken darf oder erst dann essen darf, wenn er auf den Boden gefallen ist. Es sind nicht nur große Weltreligionen, die bestimmte Speisen für koscher oder halal erklärt, es sind auch Strömungen in unserer modernen westlichen Kultur, die bestimmte Speisen zum Essen freigeben und andere verdammen. Aber auch durch Schlankheitsdiäten wird eine Vielzahl von Menschen in ihrem Essen reguliert und mit Speisevorschriften überzogen. Und dann gibt es noch die ganzen Dinge, die man essen sollte, weil sie gesund sind und die man meiden sollte, weil sie es nicht sind. Die Gesetzbücher sind voller Lebensmittelvorschriften und zu den großen Katastrophen zählt es, wenn die Lasagne mit Pferdefleisch ist statt mit Rindfleisch.
Es geht nicht darum, die Sinnhaftigkeit der einen oder anderen Regel zu diskutieren, sondern aufzuzeigen, wie durch und durch reguliert unser tägliches Essen ist. Wie es von von Speisegeboten durchdrungen ist. Es ist eine Haltung in wohl allen Kulturen vorhanden, dass bestimmte Speisen gut sind und andere nicht. Wir können das Haltung, Geisteshaltung, Einstellung, Zeitgeist nennen. Paulus nennt es „verführerische Geister“ und deren Sprachrohre „Lügenredner“. Da sind auf der einen Seite „Lügenredner“, die „gebieten … Speisen zu meiden, die Gott geschaffen hat“ und auf der anderen Seite die Wahrheit, die kaum Fürsprecher hat: „Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, was mit Danksagung empfangen wird; denn es wird geheiligt durch das Wort Gottes und Gebet.“ (1. Timotheus 4,2-5).
Da sind auf der einen Seite Geister, Geisteshaltungen, die uns unterwerfen wollen unter ein immer kleinteiligeres Regelwerk von Speisevorschriften und auf der anderen Seite ein Gott, der uns in eine immer größere Freiheit führen will. Da ist auf der einen Seite, die Lüge, die uns knechten will und auf der anderen Seite die Wahrheit, die uns freimachen will. Wir müssen verstehen, dass die einzelnen Speisevorschriften vielleicht sinnvoll sind, in ihrer Gesamtheit jedoch ein System bilden, das uns unterdrückt und das unseren Körper wieder dahin trainiert, bestimmte Lebensmittel abzulehnen, ohne das wir das kontrollieren können.
Als moderne Menschen haben wir uns von einem Glauben an Geister verabschiedet, so dass uns dieses Wort fremd und bedrohlich geworden ist. Geister bedeutet ja nicht, dass da Wesen sind, die nach Schwefel riechen, mit Ketten rasseln oder spitze Folterwerkzeuge tragen. Es sind auch Überzeugungen und Haltungen, die sich verselbständigt haben und nicht mehr unter Kontrolle zu halten sind und die so auch von Generation zu Generation weitergegeben werden. (Damit ist dieses Thema sicher nicht in seiner ganzen Weite durchmessen). Als moderne Menschen haben wir da sicher auch Wissen verloren, wie Geister und Überzeugungen uns überwältigen können, aber auch wie wir da Freiheit empfangen können.
In den ersten Jahren meiner Jugendarbeit hatten wir eine Mitarbeiterin in unserem Jugendzentrum, die eine Allergie gegen so ziemlich hatte: Milch, Honig, Nüsse, Zitrone … Über Silvester waren wir auf einer einer Freizeit, die im wesentlich aus langen Gottesdiensten bestand. Dort erzählte sie mir, dass sie als Kind eine schwere Krankheit hatte und dass sie zu einem Arzt zum Pendeln gegangen ist. Danach brachen diese Allergien aus. Ziemlich fassungslos schaute ich sie an und sagte nur: „Siehst Du den Zusammenhang nicht! Du musst Buße darüber tun!“ Ich weiß nicht genau, was sie gemacht hat. In diesen Gottesdiensten ist viel gebetet worden für einzelne Menschen. Vermutlich ist sie zu einem der Beter aus den USA dort gegangen. Ich weiß aber, dass wir auf dem Rückweg bei einem großem, goldenen M angehalten sind und dass sie dort ihren ersten Milchshake seit Jahren getrunken hat und dass sie wochenlang mit Zitronen und Honiggläsern herumlief und das pur gegessen hat.
Beim letzten Mal, wo ich die Befreiung bei jemanden erlebt habe, besuchte ich gerade ein Pais: Team und zufällig gab es an diesem Tag keine vorbereitete Andacht und so bin ich eingesprungen. Ich war einfach nur genervt von den ganzen Allergien, die in diesem Team herrschten und erzählte Bibelstelle um Bibelstelle, dass das Evangelium auch darin besteht, dass wir von Speisegeboten befreit sind und welche Natur Speisegebote haben. Ich erzählte von dem Bild einer Zeitbombe, dass das Wort Gottes zur richtigen Zeit das Gefängnis der Lüge aufsprengen wird und dass sie erwarten sollten, wie diese Worte wirken. Ich erzählte von der obigen Bibelstelle aus Timotheus und vielen anderen und erklärte sie kurz:
„Der Geist aber sagt deutlich, dass in den letzten Zeiten einige von dem Glauben abfallen werden und verführerischen Geistern und teuflischen Lehren anhängen, verleitet durch Heuchelei der Lügenredner, die ein Brandmal in ihrem Gewissen haben. Sie gebieten, nicht zu heiraten und Speisen zu meiden, die Gott geschaffen hat, dass sie mit Danksagung empfangen werden von den Gläubigen und denen, die die Wahrheit erkennen. Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, was mit Danksagung empfangen wird; denn es wird geheiligt durch das Wort Gottes und Gebet.“ 1. Timotheus 4,1-5
„Lasst euch nicht durch mancherlei und fremde Lehren umtreiben, denn es ist ein köstlich Ding, dass das Herz fest werde, welches geschieht durch Gnade, nicht durch Speisegebote, von denen keinen Nutzen haben, die damit umgehen.“ Hebräer 13,9
Paulus ist wieder und wieder eindeutig und läßt auch keinen Raum für Zweifel: Speisegebote haben mit dem Evangelium nichts zu tun. Sie sind etwas Wesensfremdes. Er nimmt die Speisegebote exemplarisch für die falschen Lehren und stellt dem die Gnade gegenüber. Er bezeichnet den, der noch nicht verstanden hat, dass er alles essen darf, als schwach im Glauben und zeigt im gleichen Satz, wie gleichgültig es ist, das eine oder andere zu essen oder nicht zu essen: „Den Schwachen im Glauben nehmt an und streitet nicht über Meinungen. Der eine glaubt, er dürfe alles essen; wer aber schwach ist, der isst kein Fleisch. Wer isst, der verachte den nicht, der nicht isst; und wer nicht isst, der richte den nicht, der isst; denn Gott hat ihn angenommen.“ (Römer 14,1-3)
Er zeigt, wie gleichgültig es ist, sogar das Fleisch von Götzenopfern zu essen und empfiehlt es nur deswegen nicht, weil andere das vielleicht nicht verstehen könnten:
„Seht aber zu, dass diese eure Freiheit für die Schwachen nicht zum Anstoß wird! Denn wenn jemand dich, der du die Erkenntnis hast, im Götzentempel zu Tisch sitzen sieht, wird dann nicht sein Gewissen, da er doch schwach ist, verleitet, das Götzenopfer zu essen?“ (1. Korinther 8,9-10)
Irgendwann war ich fertig. Ich kann mich im Moment gar nicht mehr daran erinnern, was ich alles erzählt habe. Heute hätte ich noch die Stelle zugefügt, dass Jesus seine Jünger aussandte und ihnen auftrug, alles zu essen, was ihnen vorgesetzt wurde: „Und wenn ihr in eine Stadt kommt und sie euch aufnehmen, dann esst, was euch vorgesetzt wird“ (Lukas 10,8). Da war kein Platz für eine Allergie.
Allergien sind zwar keine Speisegebote und vielleicht kann man das nicht immer so übertragen. Vom Wesen her sind Lebensmittelallergien allerdings ähnlicher als der Freiheit, die Gott uns geben will. Es sind gewissermaßen verselbständigte Speisegebote. Es ist klar zu erkennen, dass Gott keine Allergien will, sondern dass er will, dass wir alles essen können. Allergien sind eine Lüge.
Sie sind ein Gefängnis an Lüge. Zu wissen, dass Du in einem Gefängnis steckst, hilft Dir im ersten Moment nicht weiter, wenn Du nicht weißt, wo die Tür zum Herausgehen ist oder wenn die Tür noch verschlossen ist. Du weißt aber, dass dieses Gefängnis nicht der Ort ist, an dem Du hingehörst. Du brauchst Dich also nicht in eine Ecke zu kauern oder es Dir wohnlich zu machen. Denn es kommt der Tag, da Du das Gefängnis verlassen wirst.
Du sollst jetzt auch nicht irgendetwas aus Glauben essen und einen Allergieschock riskieren. Du hast heute die Wahrheit gehört, die Dich frei macht und jemand anderes wird vielleicht mit Dir beten und Du wirst die Freiheit erleben.
Ein paar Wochen, nachdem ich über die Freiheit, alles zu essen, im Pais: Team erzählt habe, kam ein Team von Amerikanern in unsere Stadt. Am Vorabend des Einsatzes saßen wir im Restaurant und eine junge Frau erzählte, wie sie von ihrer Laktoseintoleranz frei wurde. Ich war begeistert und sagte ihr, dass sie die eine aus unserem Pais: Team treffen und davon erzählen muss. Sie traf sie, erzählte davon, vermutlich beteten sie miteinander und auch unsere Paislerin wurde frei von Laktoseintoleranz, an diesem Tag.