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Die Welt ist mit Weisheit gemacht. Wir können das in Genesis 1,1 lesen, wenn wir den „grammatikalischen Fehler“ „IM Anfang“ zu seiner möglichen Bedeutung aufschlüsseln*: MIT WEISHEIT schuf Gott Himmel und Erde. Etwas leichter läßt sich das in Sprüche 8 lesen, wo die Weisheit Gottes Liebling genannt wird, die dabei war als die Himmel gemacht worden ist, die Wasser und die Erde.

Weisheit ist der Schlüssel zur Welt und ihre DNA. Francis Schaeffer zeigt in seinem Buch „Wie können wir denn leben?“, dass die moderne Naturwissenschaft gerade nicht aus dem Widerspruch zum biblischen Glauben entstanden ist, sondern aus ihm gefolgert wurde: „Weil die frühen Naturwissenschaftler glaubten, die Welt sei von einem vernünftigen Gott geschaffen worden, überraschte es sie nicht, dass es menschenmöglich war, auf der Grundlage der Vernunft wahre Dinge über die Natur und das Universum herauszufinden.“ (S. 128)

Weisheit ist die DNA dieser Welt und mit Weisheit können wir den Dingen dieser Welt auf den Grund gehen. Weil wir allerdings ein paar Dinge verstanden haben, halten wir uns als Menschen für allzu schlau und meinen die Widersprüche dieser Welt belegen zu können. Was wir nicht verstanden haben, das meinen wir, das kann nicht wirklich und nicht gültig sein.

Heute Abend habe ich über die Weisheit nachgedacht und sie mit der Mathematik verglichen. Was ist, wenn unsere Fähigkeit zu denken, zu verstehen und weise zu sein, sich gerade auf dem Niveau von GRUNDRECHENARTEN bewegen? Wobei wir vielleicht noch nicht einmal multiplizieren und dividieren können, sondern gerade mal addieren und subtrahieren?

Zwei Gedanken zu addieren, ist einfach: Zwei Dinge zu sehen und sie etwas Größerem zu verknüpfen. Zu subtrahieren geht auch noch: Unterschiede zu sehen und die Differenz zweier Gedanken zu sehen. Mit einem bisschen Übung bekommen wir auch das Multiplizieren und Dividieren hin und können verstehen, was das bedeutet.

Wie aber folgert man die Wurzel eines Gedanken? Wie einen Sinus und Cosinus oder einen Logarithmus? Vielleicht ist es sogar einfach, Vektorrechnung zu betreiben, aber sind wir bereit im n-dimensionalen Raum zu denken?

Gott tut dies, so behaupte ich mal und vielleicht gibt es sogar weise Menschen, die die eine oder andere komplexere Rechenart auch bei den Gedanken beherrschen. Viktor Frankl zeigt mit seinem Quadrat und Kreis, dass wir in unserem Denken in unserer Dimension beschränkt sind und dass es immer eine höhere Dimension gibt. Wo der eine nur ein Quadrat sieht und ein anderer behauptet, dass es doch ein Kreis sei, da erkennt der Weise, dass beide recht haben.

Mit Haverim* lernen wir einen Hauch der Methoden kennen, wie wir mehr als nur in Grundrechenarten rechnen können und wie wir nicht nur geometrische Rätsel, sondern Paradoxien und unscheinbare Probleme lösen können.

Wir können in eine Schule des Denkens gehen, die damit beginnt, dass wir verstehen, dass Gottes Weisheit immer größer als unsere ist. Eine Schule, in der wir lernen, uns nicht in unseren schlauen Gedanken zu verstricken und zu verzetteln, nur weil wir in jedem Problem eine 1+1-Rechnung sehen und meinen sie so lösen zu können und wir werden diese komplexeren Rechenarten ansatzweise verstehen und anwenden und Lösungen finden, wo andere bisher immer nur ein Problem gesehen haben.

Der Weisheit Anfang ist die Furcht des HERRN, und den Heiligen erkennen, das ist Verstand. (Sprüche 9,10)


* Die verborgene Botschaft von Genesis 1,1
* Paul Gibbs: Haverim