Das ist ein ernstes Wort. Wir haben eine ernste Situation.
Es gibt sicher so manchen, der sich mehr oder weniger klammheimlich freut, dass von Guttenberg zurücktreten musste. Und der darauf wartet, dass Westerwelle nicht nur als Parteivorsitzender zurücktritt.
Das ist nicht recht und ich ermahne Euch hiermit!
Wer das tut, ist ein geistiger Brandstifter und zündelt wie ein kleines Kind im Kinderzimmer. Er wird dem Feuer selbst nicht entkommen.
Es kommt nicht darauf an, ob wir mit den Ansichten unserer gewählten Regierungsvertreter einverstanden sind. Wir haben einen klaren Auftrag:
„So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen tue Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle Menschen, für die Könige und für alle Obrigkeit!“
Wir müssen nicht darüber diskutieren, in welchen Grenzfällen das nicht gilt, denn wir haben eine angemessene Regierung, egal ob sie jetzt rot, grün oder schwarz geführt wird.
Wir sollten nicht denken, dass unsere Gesellschaft stabil und sicher ist. Es gibt aktuell (oder gab vor kurzem) Regierungskrisen in Belgien, Irland und Portugal.
Und es bedarf nur weniger Funken, um die Gesellschaft in ein Chaos zu stürzen: eine Regierung, die durch Rücktrittsforderungen angezählt ist und eine größere Katastrophe oder ein Terroranschlag mit hunderten deutschen Toten.
Menschen und Deutsche können Bestien sein. Das haben wir bewiesen und ihr solltet nicht der Illusion verfallen, dass wir davon geheilt sind. Um eines kleinen Vorteils wegen würden wir unsere Nachbarn und Freunde verraten.
Ich mache mir große Sorgen: Wir sind dabei, uns in eine Mob-Gesellschaft zu verwandeln. Eine Gesellschaft, die mit blinder Wut Jagd auf jemanden macht, bis er stürzt.
Die Gleichen, die heute so laut schreien, dass Atomkraftwerke abgeschaltet werden sollen, werden in Kürze noch heftiger schreien, wenn die Strompreise um 10% steigen.
Die Gleichen, die sich heute über Westerwelles „Jein“ über Libyen empören, sind die Gleichen, die ihm an die Gurgel springen würden, wenn ein Flugzeug mit deutschen Touristen über dem Mittelmeer abgeschossen würde.
Es geht nicht darum, ob man für oder gegen Atomkraft oder einen Militäreinsatz ist und man darf über diese Dinge auch in aller Heftigkeit diskutieren, aber man darf diese Dinge nicht benutzen, um Politiker abzuschießen. (Zur Diskussion sind wir aber kaum in der Lage, weil die Medien z.Zt. sehr viel zur Desinformation beitragen.)
Wir haben das Recht und es ist gut so, dass wir alle vier Jahre eine neue Regierung wählen dürfen. Doch in der Zwischenzeit haben wir vor allem einen politischen Auftrag:
„So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen tue Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle Menschen, für die Könige und für alle Obrigkeit!“
Wir müssen das tun, damit wir stabile Verhältnisse haben oder wie es Paulus ausdrückt:
„damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können in aller Frömmigkeit und Ehrbarkeit.“
Zum Nachdenken: