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NICHT GEGEN FLEISCH UND BLUT

[Das ist Teil 4 zu der Blogreihe: WAS ES BEDEUTET, EIN SPRINGHUT ZU SEIN]
„Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel.“ Epheser 6, 12

Wenn wir niedergestreckt werden, dann sind (fast?) immer Menschen beteiligt. Das Unglück kommt nicht aus dem Nichts heraus, sondern geschieht oftmals durch Menschen. Wenn die Stürme in unser Leben wehen und die Fluten an unsere Existenz schlagen, dann sind es oft Menschen, die an uns nagen. Menschen, die uns das Leben madig machen. Menschen, die uns etwas neiden. Menschen, die mehr oder weniger offen gegen uns kämpfen. Und allzuoft sind es ja nicht die fernen und fremden Menschen, die uns verletzen, sondern gerade die, die uns am nächsten stehen. Die, die wir lieben und von denen wir geliebt sein wollen, das sind die Menschen, die uns am meisten verletzen.

Natürlich sind wir dann ganz und gar auf diese „bösen“ Menschen fixiert. Wann immer wir den Schmerz spüren, denken wir an diese Menschen, hegen unseren Groll und vergiften damit zuerst uns selbst und dann unsere Umwelt. Wir stecken alle unsere Energie in jenen einen Menschen, statt sie in die Überwindung unserer Schwierigkeit zu stecken.

Oscar-Preisträger Ben Affleck sagte gerade: „Und dass man keinen Groll entwickeln darf. Das ist schwer, aber Groll bringt dich hier nicht weiter.“* Paulus formuliert das so: „Wir kämpfen nicht gegen Fleisch und Blut.“ Es ist an dieser Stelle nicht wichtig, was wir unter Mächtigen und Gewalten, unter bösen Geistern verstehen. Lass‘ Dich davon jetzt nicht ablenken. Wir müssen verstehen, dass der Mensch, der uns verletzt hat, der dabei ist uns zu verletzen und der an unserem Unglück beteiligt ist, nicht das eigentliche Problem ist und dass sich unser Schicksal nicht ändert, wenn der andere vernichtet ist, den Schmerz gespürt hat, den wir spüren und für sein Unrecht gebüßt hat.

Die Waffe, um den Groll in uns zu überwinden, ist die Vergebung. Darüber habe ich eine eigene Blogreihe geschrieben [DER WEG ZUR VERGEBUNG] und will das hier nicht näher ausführen. Vergebung macht uns frei, die Energie in uns zu bündeln und auf das richtige Ziel zu lenken: Sich wieder zu berappeln und aufzustehen, so wie Ben Affleck das sagt: „Und dass man keinen Groll entwickeln darf. Das ist schwer, aber Groll bringt dich hier nicht weiter. Und es ist egal, wie oft du im Leben fällst, denn das wird geschehen. Alles was zählt ist: dass du wieder aufstehst.“*

Bei dem Kampf, den wir in unseren Schwierigkeiten kämpfen, da kämpfen wir um unsere Zuversicht, unseren Mut, unsere Hoffnung, unseren Glauben, auch an uns selbst. Wir kämpfen darum, dass wir morgens aufrecht in den Spiegel schauen können und dass unsere Augen dabei funkeln. Wir kämpfen darum mit einer Gewissheit in die Zukunft schauen zu können, ohne dass wir von Angst und Sorgen zerfressen werden. Wir kämpfen darum, dass wir diejenigen sind, die etwas Gutes in diese Welt hineinbringen und nicht diejenigen, die durch das Böse überwunden werden. Dazu hat Gott uns eine mächtige Waffenrüstung bereitgestellt, die wir ergreifen müssen und die Paulus mit wenigen Worten beschreibt und die ich nun bald mit etwas mehr Worten erklären werde.


* http://www.welt.de/kultur/oscar/article113918036/Groll-bringt-dich-hier-nicht-weiter.html, abgerufen am 28.2.2013