WAS ES BEDEUTET, EIN SPRINGHUT ZU SEIN
Krisen, Krankheiten, Konflikte, Mobbing. Einige Menschen werden durch solche Schicksalsschläge niedergestreckt und aus der Bahn geworfen. Andere kommen dadurch ins Straucheln und berappeln sich recht schnell wieder. Wie kommt es, dass einige Menschen Tiefschläge so gut wegstecken und andere lange nicht mehr auf die Beine kommen? Beim ICL habe ich das Wort Resilienz kennengelernt – das Verb bedeutet so etwas wie zurückspringen oder abprallen, als Nomen passt am besten so etwas wie Widerstandsfähigkeit. Oder Stehaufmännchen. Was immer diesen Menschen passiert, sie richten sich immer wieder auf. Die Schläge treffen sie. Sie haben manchmal schwer daran zu schlucken, aber sie stellen sich immer wieder auf die Füße. Oder vielleicht könnte man sie auch einen Springhut nennen. So wie die alten Zylinder, die man zusammenklappen kann und die immer wieder in die alte Form aufspringen. Hin und wieder gehe ich durch schwere Zeiten, hin und wieder fühle ich mich wie ein Boxer, der zu Boden geknockt wurde. Dann liege ich da – aber nur so lange, wie ich brauche, um nach Atem zu schnappen und neue Kraft zu sammeln. Dann stehe ich wieder auf.
Muss man als Springhut geboren sein? Ist der eine besonders widerstandsfähig und der andere eben nicht? Ist das etwas, was man als Schicksal ertragen muss? Wer mich kennt, der weiß, dass ich das Wort Schicksal nicht ertragen will. We live by faith not by fate. Wir leben durch Glauben und nicht an das Schicksal gebunden. Wir können unsere Widerstandsfähigkeit trainieren.
So wie wir unseren Körper trainieren und dafür etwa ins Fitnesscenter gehen, so können wir unsere Seele und unseren Geist trainieren. Genauso ist dafür das regelmässige Training und Disziplin notwendig. So wie unser Körper verschiedene Muskeln hat, so haben auch unsere Seele und unser Geist verschiedene „Muskeln“. So wie Du in einem Fitnesscenter verschiedene Übungen an verschiedenen Geräten machst, so kannst Du auch für Deine Seele und Deinen Geist die Gewichte mit der Zeit immer ein Stück schwerer machen. Dabei darfst Du Dich durch die alten Hasen frustrieren lassen mit ihrem inneren Waschbrettbauch und den Paketen von Armen. Du fängst heute an zu trainieren und mit der Zeit wirst Du immer stärker werden.
Die inneren Muskeln heißen nicht Bizeps und Trizeps und wie auch immer, sondern*
- Grundoptimismus
- Wille und Bewusstsein, das eigene Leben zu meistern und verantworten zu wollen
- Bewältigungsorientierung
- Unerschütterliches Vertrauen
- Kindliches Vertrauen
- Verlassen der Opferrolle
- Ein Trotzdem Ja zum Leben
- Bereitschaft für Veränderungen
- Verantwortungsbereitschaft
- Bewusste Zielsetzung und aktive Zukunftsplanung
- Netzwerke und Freundschaften
- Lernfähigkeit
- Sich selber nicht allzu ernst zu nehmen
Was immer wir erleben, es kann uns stronger or stranger** machen, stärker oder seltsamer, bitterer. Wir haben immer eine Wahl. Wir können trotzdem „Ja“ zum Leben sagen.***
Heute startet eine neue Blogreihe. Ein Fitnessprogramm für Deine Seele und Deinen Geist: WAS ES BEDEUTET, EIN SPRINGHUT ZU SEIN.
Als ich darüber nachdachte, wie ich dieses Fitnessprogramm aufschreibe, da bin ich sehr schnell auf die geistliche Waffenrüstung gekommen aus Epheser 6. Was Du auch immer über diese Dinge bisher gelernt hast, lasse Dich auf eine neue Sichtweise ein. Du bist der Mann, du bist die Frau, die mitten im Leben steht, die hin und wieder Schwierigkeiten zu bewältigen hat und die gemacht ist, diese zu überwinden.
* ICL-Institut für Christliche Lebens- und Eheberatung
Grundlagenseminar 9: Erfolgreich brennen ohne auszubrennen, Seite 13
Ich habe dort meine Ausbildung zum Beratenden Seelsorger für Persönlichkeitsentwicklung und Sozialkompetenz abgeschlossen.
** Batman: The Dark Knight
*** Viktor Frankl: Und trotzdem Ja zum Leben sagen