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SEID STARK IN DEM HERRN!

[Das ist Teil 2 zu der Blogreihe: WAS ES BEDEUTET, EIN SPRINGHUT ZU SEIN]

Heute ist Dein erster Tag in diesem neuem Fitnesscenter. Trainiert werden hier allerdings nicht Bizeps und Trizeps, sondern Deine inneren Muskeln, Deine Widerstandskraft im Umgang mit Krisen und Schwierigkeiten. Hier trainierst Du ein Springhut zu sein, so eine Art Stehaufmännchen: Wirst Du niedergedrückt, so springst Du bald wieder in Deine alte Form zurück.

In einem Fitnesscenter sind auch immer die Muskelprotze zu finden, die schon lange dabei sind. Lass Dich nicht von ihnen frustrieren: Es gibt immer Menschen, die stärker sind und mehr Selbstvertrauen haben als Du, aber durch ein regelmässiges Training wirst Du bald an Kraft zunehmen können. Es lohnt sich jene Männer und Frauen einmal kennenzulernen. Hinter all ihrer Stärke ist oft eine Geschichte von Schmerz und Verletzungen verborgen.

Als Trainingsplan habe ich für Dich „Die geistliche Waffenrüstung“ aus Epheser 6, 10-20 ausgesucht. Aber die Überschriften in der (Luther-)bibel sind nachträglich eingefügt worden, die stehen so im Original nicht drin. Die eigentliche Überschrift lautet:

Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke.

Alle folgenden Verse sind eine Ausformulierung und Erklärung dieses einen Verses. Oder: Dieser Vers ist eine Überschrift zu den dann folgenden.

Seid stark! Das passt als eine Überschrift zu einem Fitnesscenter. Das ist, was Gott will: Wenn Schwierigkeiten kommen, dann sind wir die Menschen, die mit ihnen umgehen sollen und können. Als Jesus in der Bergpredigt von Stürmen in unserem Leben redet und in gewisser Weise von den Wassern, die uns bis zum Hals stehen, da läßt er offen, wie diese Stürme und Widrigkeiten entstehen, aber er will, dass wir zu den Menschen gehören, die das überstehen. Manchmal kommen Lasten in unser Leben, aber sie sind nie schwerer als das, was wir bewältigen können.

Seid stark! Das bedeutet: Gott traut Dir zu, dass Du mit allen Schwierigkeiten in Deinem Leben umgehen kannst. Was immer Dir begegnet, es ist gemacht, dass Du es überwindest. Seid stark! Das bedeutet: Gott glaubt an Dich! Du wirst es schaffen!

Seid stark! Damit ist der Satz noch nicht zu ende. Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. Wie die meisten folgenden Verse werden wir diesen Vers verstehen, wenn wir uns das Gegenteil davon ansehen: Ich schaffe das alleine.

Der Mensch ist nicht dazu gemacht als Einzelwesen zu leben und er ist nicht dazu geschaffen, seine Probleme und Schwierigkeiten auf eigene Faust zu lösen. Wenn wir uns ganz alleine auf unsere eigene Kraft besinnen, dann werden wir es vielleicht eine Zeitlang schaffen und durchhalten. Jeder Mensch kommt jedoch in Situationen, die über seine Kraft und sein Vermögen hinausgehen. Irgendwann kommt eine Zeit der Krankheit oder der Krise, die uns derart niederstreckt, dass wir nicht aus eigener Kraft wieder aufstehen können.

Stark in dem Herrn zu sein, bedeutet, seine eigene Kraft und Stärke zu spüren und sie auch einzusetzen, sich dabei aber bewusst zu sein, dass diese immer begrenzt sind. Unsere Kraft ist immer endlich. Wir sollen Gott ganz Gott sein lassen und den Menschen ganz Mensch.

Als das Volk Israel von einem großen Heer umzingelt wird und der Diener Elisas sehr verzagt ist, da spricht Elisa: „Fürchte dich nicht, denn derer sind mehr, die bei uns sind, als derer, die bei ihnen sind!“ Elisa betet für ihn und sein Diener kann in die unsichtbare Welt hineinsehen und er sieht einen Berg voller feuriger Rosse und Wagen, die auf ihrer Seite sind. (2. Könige 6, 16+17)

Wir werden immer wieder in Situationen hineinkommen, die unsere Kräfte übersteigen. Unsere Stärke gewinnen wir dann, wenn wir auf Gott vertrauen und auf ihn schauen. Wenn wir alle Möglichkeiten ausgekundschaftet haben und wir nicht weiter wissen. Wenn wir losgegangen sind, und nicht genug zu essen gefunden haben, um 5000 Männer satt zu machen. Wenn wir all unser Geld für die Ärzte aufgewandt haben und immer noch krank bleiben. Wenn wir dann zu den Bergen der Problemen hochschauen und seufzen: Wo kommt mir Hilfe her? Wenn wir dann beten: Die Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Von dem Gott, der immer noch mehr Möglichkeiten hat.

Stark in dem Herrn zu sein, bedeutet, all‘ die Probleme und den Scherbenhaufen vor sich zu haben und nicht immer eine Lösung dafür zu haben und an den Gott zu glauben, der dennoch einen Ausweg weiß.

Und dennoch: Wir müssen alles geistlich deuten, aber nicht alles vergeistlichen. Wir sind Gottes Hände und Füße in dieser Welt. Wir müssen das Gefängnis und die Ketten des „Ich schaffe das schon allein“ aufsprengen und um Hilfe bitten. Gott zuerst, aber ganz konkret auch die Menschen um uns herum. Wir sind nicht geschaffen, alleine zu leben. Wir sind geboren in eine Abhängigkeit von anderen Menschen – und das ist gut so. Stark ist der, der um Hilfe bitten kann.


Die Trainingseinheiten:
1. Werde Dir bewußt, welche Schwierigkeiten vor liegen. Sieh sie Dir an. Dass es diese Schwierigkeiten in Deinem Leben gibt, bedeutet, dass Du sie bewältigen kannst

Wenn Du etwa Schulden hast, dann sprich‘ laut aus: Dass es diese Schulden gibt, zeigt, dass ich sie einmal bezahlen kann.

2. Werde Dir Deiner Schwierigkeiten bewusst und sprich‘ laut aus: Mein Gott ist größer als diese Schwierigkeiten. Mein Gott hat noch Möglichkeiten, von denen ich jetzt noch nichts weiß.

3. Werde Dir bewusst, dass Du es nicht alleine schaffen musst. Überlege, wen Du um Hilfe bitten kannst.

Wiederhole diese Übungen mit den verschiedenen Schwierigkeiten in Deinem Leben. Erinnere Dich auch an vergangene Schwierigkeiten, die Du überwunden hast.

Der Sinn der Übungen ist nicht zuerst, dass sich Deine Schwierigkeiten auflösen, sondern dass Du so stark wirst, dass sie Dich nicht mehr zu Boden drücken. In den folgenden Teilen der Blogreihe wird das noch mehr erklärt und ausgeführt, was es bedeutet, stark in dem Herrn zu sein.