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Die Erde aber war Irrsal und Wirrsal.
Finsternis über Urwirbels Antlitz.
Braus Gottes schwingend über dem Anlitz der Wasser.
Martin Buber: Im Anfang

Es gibt Menschen, die Aussagen darüber treffen, was 13,75 Milliarden Lichtjahre von uns geschieht bzw. geschehen ist. Vielleicht haben sie damit recht.

Es gibt Menschen, die sehen einen Widerspruch zwischen dem Schöpfungsbericht und wissenschaftlicher Erkenntnis.

Sie nehmen für sich Wissenschaftlichkeit, d.h. Objektivität in Anspruch und vergessen dabei, dass jede Wissenschaft auf nicht beweisbaren Grundannahmen beruht.

Genau diese Menschen glauben, können aber nicht beweisen, dass die Naturgesetze an jedem Ort und zu jeder Zeit des Universums gleich gültig sind. Wie könnten sie sonst eine Aussage darüber treffen, was vor 13,75 Milliarden Jahren geschehen ist?

Wer sagt denn, dass es nicht vor x Milliarden Jahre ein Ereignis gegeben hat, dass alle Naturgesetze verändert hat?

Die Begriffe „allgemeingültig“ und „ewig“ sind Begriffe, die Gott beschreiben. Ist es nicht so, dass die Wissenschaft an einen sehr abstrahierten Gott glaubt? An ein Prinzip, an die Gesetzesmäßigkeit unserer Welt?

Die moderne Wissenschaft hat nach dem Mittelalter mit dieser Grundannahme begonnen. Die Menschen glaubten an den Gott der Bibel und sie glaubten daher, dass diese Welt gesetzesmäßig sein muss, nach Gesetzen aufgebaut sein muss. Daher machten sie sich auf die Suche nach den Gesetzmäßigkeiten dieser Welt.(1)

Der Glaube an Gesetzmäßigkeiten ist verbunden mit dem Glauben an Gott. Denn welche Kraft sollte sonst dafür sorgen, dass e=mc² gestern, heute, morgen sowie hier, dort und überall gilt? Wem wäre es wichtig darauf zu achten, dass das Licht immer und überall die höchste Geschwindigkeit hat?

Genesis 1,2 beschreibt die Welt als ein Irrsal und Wirrsal, als ein Tohuwabohu. Wie chaotisch war dieser Zustand? War es einfach nur ein Durcheinander oder war das Irrsal und Wirrsal auch von einem Fehlen von Naturgesetzen bestimmt?

Ich lese das so: Am Anfang der Welt gab es keine Ordnung, keine Zeit und keine Naturgesetze. Gott hat diese Ordnung und damit die Naturgesetze erst in den folgenden Versen geschaffen.

Das deckt sich mit der wissenschaftlichen Annahme, dass “die naturwissenschaftlichen Gesetze für die extremen Bedingungen während der ersten etwa 10−43 Sekunden (Planck-Zeit) nach dem Urknall nicht bekannt sind,“ und so „beschreibt die Theorie den eigentlichen Vorgang strenggenommen überhaupt nicht.“ (2)

Vielleicht sind wir einfach nur damit überfordert mit jemanden über Wahrheit zu streiten, für den 1000 Jahre wie ein Tag und 10−43 Sekunden wie eine Ewigkeit sind.

Quellen:

„Wer kann behaupten, dass die Naturgesetze ewig sind?“
Wilhelm Busch

(1) „dass die moderne Naturwissenschaft aus dem christlichen Weltbild geboren wurde … dass die frühen Naturwissenschaftler wegen der Rationalität Gottes einen ‚unumstößlichen Glauben daran besaßen, dass jedes einzelne Ereignis zu den vorausgegangenen Ereignissen in einer Weise in Beziehung gesetzt werden kann, in der allgemeine Prinzipien zum Ausdruck kommen. … Mit anderen Worten: Weil die frühen Naturwissenschaftler glaubten, die Welt sei von einem vernünftigen Gott geschaffen worden, überraschte es sie nicht, auf der Grundlage der Vernunft wahre Dinge über die Natur und das Universum herauszufinden.“
Francis Schaeffer: Wie sollen wir denn leben?, Hänssler, 5. Aufl. 2000, Seite 127+128

(2) http://de.wikipedia.org/wiki/Universum