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Jesus hat uns keine Predigtlehre hinterlassen, auch kein Handbuch für Heilung von Körper und Seele. Jesus hat uns die Grundregeln für ein Leben in Gemeinschaft neu gelehrt. Das Reich Gottes ist nicht zuerst ein spektakuläres Ereignis von Zeichen und Wundern, sondern ein Zusammenleben von Wölfen und Lämmern, Panthern und Schafen, Kindern und Schlangen. Von Menschen also, die von ihrer Art her nicht zusammenpassen und die in der Gefahr stehen, sich immer wieder zu verletzen. Deswegen steht die Vergebung im Zentrum der Bergpredigt, des Grundsatzprogramms für das Reich Gottes.

Das Ziel der Zurechtweisung ist nicht das Rechthaben. Es geht nicht darum zu gewinnen und sich in einem Konflikt durchzusetzen. Jesus gibt ein klares Ziel vor: „… so hast du deinen Bruder gewonnen.“ (Matthäus 18,15). Das Unrecht hat das Miteinander, die Gemeinschaft verletzt. Die Zurechtweisung stellt die Gemeinschaft wieder her.

Das ist für uns umso wichtiger, das es ja selten der Fremde, der Unbekannte ist, sondern vielmehr der Vertraute, der uns in der Tiefe verletzen kann. Wenn wir an der Verbitterung festhalten, so lösen sich Stück um Stück gerade die Beziehungen auf, die uns am Wichtigsten sind. Am Ende eines jeden ungelösten Konfliktes droht vielleicht der vermeintliche Sieg für eine Partei, vor allem aber die Einsamkeit. Wir haben vielleicht einen Konflikt gewonnen, aber einen vertrauten Menschen verloren.

Menschliche Gruppen, auch christliche Gemeinden sind manchmal nicht mehr als ein Haufen. Eine Ansammlung von Menschen, die ihre Brüder und Schwestern schon lange verloren haben. Sie haben die Zurechtweisung vermieden und ihre Beziehungen sind freundlich, höflich und oberflächlich. Ihr Zusammenleben ist wohlgeordnet. Je mehr Regeln, Richtlinien und Protokolle es gibt, desto distanzierter ist die Gruppe zueinander. Wie ist das Zusammenleben in deiner Gruppe oder Gemeinde? Sind die Beziehungen in ihr stark genug, um den Sturm einer Krise zu überstehen?

Die Vergebung – und als eine Vorbedingung dafür die Zurechtweisung – ist ein mächtiges Instrument, um die Gemeinschaft wieder herzustellen. Es geht nicht um ein Herunterschlucken und stumpfes Erdulden des Unrechts, sondern es ist eine mächtige Waffe, um das Unrecht und ihre heimlichen Drahtzieher zu überwinden.

Damit das gelingt, muss aber noch eine Bedingung erfüllt werden: Hört dein Bruder auf dich? Hört er dir zu und versteht, dass er dir Unrecht getan hat?


„Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen.“ Matthäus 18,15
Der Messias und sein Friedensreich. Jesaja 11.

11 RACHE IST KLEBRIG-SÜSS

"Wer von diesem Wasser trinkt, den wird wieder dürsten; wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten." (Johannes 4,13+14) Zu jedem kostbaren Original gibt es eine billige Kopie. Statt des lebendigen Wassers, das uns kühlt,...

10 UNERHÖRT

"Sündigt aber dein Bruder an dir, so geh hin und weise ihn zurecht zwischen dir und ihm allein. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen." (Matthäus 18,15) Wenn der Andere an uns Unrecht verübt, werden wir zu Opfern. Ein Opfer kann sich oft nicht selbst...

09 GEMEINSAM UNTERWEGS

"Hört er nicht auf dich, so nimm noch einen oder zwei zu dir, damit jede Sache durch den Mund von zwei oder drei Zeugen bestätigt werde." (Matthäus 18,16) "Hört er nicht auf dich", leitet nun die Schritte ein, die notwendig sind, wenn eine Versöhnung und Vergebung...

08 5 PHASEN DER VERGEBUNG

Vergebung auszusprechen und zu empfangen kann ein mühevoller Weg sein. Wenn wir mit jemanden den Weg der Vergebung durchgehen, dann brauchen wir meist 1,5 bis 2 Stunden und müssen gut darauf aufpassen, dass keine Abkürzungen genommen werden. Wir haben 5 Phasen der...

07 DENN DU SIEHST MICH

Zu den großen Wundern dieser Welt gehört es, dass Eltern Schmerz wegpusten können. So groß der Schmerz auch gerade ist, sobald Mama und Papa gepustet haben, springt der Kleine wieder auf ins Abenteuer des Spielens. Vielleicht haben sie sich vorher minutenlang...

06 ZUHÖREN

"Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen." (Matthäus 18,15) Wenn wir jemanden verletzt haben und an ihm Unrecht getan haben, so sollen wir nicht in ein abgrundtiefes schlechtes Gewissen verfallen und uns überlegen, wie wir das wieder gutmachen können. Wir...

04 Bevor wir vergeben

Petrus ist der Mann, der die Notwendigkeit der Vergebung begriffen hat. Gleichzeitig spürt er, wie schwer es ist zu vergeben: "Herr, wie oft muss ich denn meinem Bruder, der an mir sündigt, vergeben? Genügt es siebenmal?" (Matthäus 18,21). Vielleicht fragt Petrus so,...

03 JOKERFACE

JOKERFACE Stille Wasser sind tief. Einige Menschen haben es so sehr verinnerlicht, vergeben zu müssen. Bei ihnen ist kaum eine Regung zu erkennen. Sie sind sehr freundlich, höflich. Manchmal sogar unauffällig. Man bemerkt sie kaum. Sie machen keine Mühe und keine...

02 Vergeben – wie wir vergeben

Als die Israeliten aus Ägypten auszogen, wurden ihnen auf dem Berg Sinai die 10 Gebote offenbart. Auf dem Weg in die kommende Welt verkündigt Jesus auf einem Berg die Grundsätze, die in jener Welt gelten. Diese Grundsätze stellen sich gegen das, was in dieser Welt...

01 Hiob und der Schalksknecht

Und der HERR wandte das Geschick Hiobs, als er für seine Freunde Fürbitte tat. Hiob 42,10 Hiob Hiob hatte allen Grund sich zu beschweren. Ein Sturm durchzog sein Leben - Haus, Hof, Herden: Sein ganzer Besitz wurde zerstört. Seine Kinder getötet. Fiebrig,...

DER WEG DER VERGEBUNG

Wir werden nicht frei und glücklich leben können, solange die Wut in uns brodelt oder schlummert. Als Christen wissen wir, dass wir vergeben müssen – aber wir wissen oft nicht, dass etwas geschehen muss, bevor wir vergeben können. Wie können wir vergeben, was wir nicht vergeben können?